Zimmer Biomet ignoriert Urteile

Der Hersteller des fehlerhaften Durom-Metasul-LDH-Hüftprothesenmodells, Zimmer, heute Zimmer Biomet, weigert sich, die Urteile der Gerichte zur Kenntnis zu nehmen. Die Firmenanwälte behaupten nach wie vor, dass die Durom-Prothese nicht fehlerhaft sei. Damit ignorieren die Firmenanwälte die Urteile, welche die Fehlerhaftigkeit der Durom-Prothese feststellen.

Urteile gegen Zimmer eindeutig

In den bisherigen Urteilen der Landgerichte und Oberlandesgerichte wurde der Hersteller der Durom-Metasul-LDH-Hüftprothese zur Zahlung von Schmerzensgeld und Schadensersatz verurteilt. In den Urteilsbegründungen wurde festgestellt, dass die Durom-Prothese fehlerhaft ist. Die Gerichte führen aus, dass die Durom-Prothese nicht auf den Markt hätte gebracht werden dürfen. Denn die von MoM Prothesenmodellen ausgehenden Gefahren für Patienten seien bekannt gewesen. Zimmer habe notwendige und mögliche Tests unterlassen, um die von der Prothese ausgehenden Gefahren auszuschließen. Einen Arztfehler bei der Implantation, wie von Zimmer behauptet, schlossen die Gerichte aus. Denn der Operateur habe allein auf Grund der fehlerhaften Konstruktion der Prothese und nicht vorhandener Einbauanleitung keine Möglichkeit gehabt, die Prothese sicher zu implantieren.

Firmeninterne Risikoanalyse

Bei einem Treffen der Durom-SHG mit der Firmenleitung und dem Leiter der Zimmer-Entwicklungsabteilung in Winterthur, Schweiz, im Mai 2010, sagte der damalige Zimmer-Geschäftsführer Harald Meyer, dass die Durom-Prothese „nach einer firmeninternen Risikoanalyse“ auf den Markt gebracht worden sei. Die Nachfrage der Durom-SHG, welche Risiken geprüft worden seien, wurde nicht beantwortet. Es bleibt der Eindruck, dass nicht die Risiken für die Patienten geprüft wurden, sondern die Risiken für Zimmer, bei Versagen der Prothese einmal zur Verantwortung gezogen zu werden.

CE-Kennzeichen kein Qualitätssiegel

Das CE-Kennzeichen zu erhalten, war und ist auch bei fehlerhaften Medizinprodukten kein Problem. Entgegen oft wiederholten Behauptungen der Hersteller ist das CE-Kennzeichen kein Qualitätssiegel, sondern bescheinigt nur die Konformität des Produkts mit den Richtlinien der EU. Diese beziehen sich dezidiert nicht auf die Sicherheit des Medizinprodukts im Patienten, sondern ausschließlich auf die Einhaltung der Vorgaben während des Herstellungsprozesses und auf die Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen.

Zimmer strebt „biologische Lösung“ der Verfahren an

Entgegen aller Gutachten und bisheriger Urteile behauptet Zimmer Biomet immer noch, dass ihre Hüftprothese fehlerfrei sei. Und so legt sie Rechtsmittel nach Rechtsmittel ein, um die Prozesse auch nach inzwischen 11-jähriger Verfahrensdauer weiter zu verzögern. Noch mehr der überwiegend älteren Betroffenen werden deshalb das Ende der Prozesse nicht mehr erleben. Vielleicht ist dies eines der Ziele der Verzögerungsstrategie von Zimmer Biomet: Denn jeder verstorbene Patient könnte Zimmer Biomet die Zahlung von Schmerzensgeld und Schadensersatz ersparen. Und wenn der Patient nicht stirbt, gibt er vielleicht völlig entnervt und entkräftet auf. In beiden Fällen hätte Zimmer sein menschenverachtendes Ziel einer möglichst positiven wirtschaftlichen Bilanz erreicht.

Eine zynische und menschenverachtende Strategie. Solange die Urteile nicht rechtskräftig sind kann Zimmer Biomet entgegen der Faktenlage und des gesunden Rechtsempfindens weiterhin behaupten, die Durom-Metasul-LDH-Hüftprothese sei fehlerfrei. Moralisch ist dieses Verhalten jedoch nur als verantwortungslos und verwerflich zu bezeichnen.

4 Kommentare
  1. francesca cXXX
    francesca cXXX sagte:

    2008 wurde mir eine fehlerhafte Prothese von DePuy Johnson eingesetzt, nach 6 Monaten löste sie sich, erhielt dann aber das gleiche Modell reingesetzt obschon alles schwarz und total losgelöst war, in der Klinik in Münsingen von Dr. Michel, inzwischen hatte ich aber auch auf der linken Seite das gleiche Modell erhalten, das sich nun auch bereits zu lösen begann, 2 Jahre lang begleitende Ausleitung, enorm hohe Schwermetallwerte, Chrom, Kobalt,usw , Arztwechsel, 2 neue OPs diesmal Keramik. Also 5 OPs. Musste alle Berichte und Röntenaufnahmen einem Herrn Fischer von DePuy zusenden, habe danach nichts mehr vernommen, habe versucht anzurufen, da wurde mir nur gesagt, dass sie nur die Kosten für die nötigen Folgeoperationen übernehmen würden, seitdem sind viele Jahre vergangen und nichts ist passiert, habe dauernde Beinschmerzen

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  2. Hxxx Cornelia
    Hxxx Cornelia sagte:

    habe 2001 eine Hüftprothese Fa.Sulzer Media
    bekommen DURALOC 1200 Series 52mm OD DePuy
    musste mir 7/2014 in NotOP wieder entfernt
    werden,wegen Vergiftumg,Knochenfrass,habe bis
    jetzt eigentlich gedacht das ich von dem Problem Sendung, ARD 26.11.nicht betroffen bin ?? scheinbar stellt sich das gerade anders dar
    Wie kann ich mehr erfahren
    MFG Cornelia Hxxx

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  3. Michael Nxxx
    Michael Nxxx sagte:

    ich sage es schon lange. Im Jahr 2040 werden in der Zentral von Zimmer die Sektkorken knallen, denn soeben kam die Meldung das der letzte betroffene gestorben ist. Lasst es uns nicht soweit kommen und zu einem Mittel greifen das diese Verbrecher auch verstehen werden. Lasst uns täglich vor dem Gebäude von Zimmer Demos machen. Ich bin mir absolut sicher das diese Methode in Verbindung mit viel Presse zum Umdenken bei Zimmer führt. Was nützt es uns alle halbe Jahre einmal in der Zeitung zu sein. Eine schlechte tägliche Presse fürchten diese Gauner wie der Teufel das Weihwasser. Ich bin dabei. Wer noch bitte melden unter Butz 1900@gmx.de

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