Metall im Blut vergiftet Patienten

Das Einsetzen künstlicher Hüftgelenke ist seit Jahren eines der lukrativsten Geschäfte für deutsche Kliniken und Ärzte: 210.000 Ersatz-Prothesen wurden hierzulande allein im Jahr 2010 verbaut. Ein Standard-Eingriff, der die Krankenkassen jährlich Millionen Euro kostet. Tendenz steigend, denn das Geschäft mit den Prothesen ist für die Medizinproduktehersteller lukrativ. Doch die sparen bei der Sicherheit der Prothesen. Leidtragende sind die Patienten. Fernsehsender der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten berichten immer wieder über das Thema.

Keine Qualitätssicherung

Qualitätssicherheit spielt bei der Zulassung von Medizinprodukten eine untergeordnete Rolle. Deshalb kommen immer wieder fehlerhafte Medizinprodukte auf den Markt und in die Patienten. Wie die Durom-Metasul-LDH-Hüftprothese von Zimmer oder die ASR-Prothese von DePuy. Dass giftiger Metallabrieb bei diesen Prothesenmodellen entsteht wussten die Hersteller. Doch sie verzichteten auf kostspielige klinische Tests und brachten die Prothesen auf den Markt, um sie bei Patienten ohne deren Wissen zu testen. Dass Ärzte mitspielten, macht ihren hippokratischen Eid zu einem hypothetischen.

Der hippokratische Eid

Der sogenannte Eid des Hippokrates (oder Hippokratischer Eid, auch Schwur des Hippokrates) ist benannt nach dem griechischen Arzt Hippokrates von Kos (um 460 bis 370 v. Chr.). Er war ursprünglich in griechischer Sprache verfasst und gilt auch heute noch als eine Art öffentliches Gelöbnis der Ärzteschaft.

Rechtliche Verbindlichkeit besitzt der Hippokratische Eid in Deutschland nicht, Ärzte leisten ihn auch nicht offiziell, beispielsweise nach Abschluss ihrer Ausbildung. Dennoch prägt er die Vorstellungen und Erwartungen der Menschen gegenüber Ärzten. Der hohe Respekt, der diesen entgegengebracht wird, das Vertrauen in deren ethisch-moralische Integrität und die ihnen unterstellte hohe Fachkompetenz hat bei Patienten schon zum Bild eines „Halbgotts in Weiß“ geführt.

Der hippokratische Eid lautet:

In welches Haus immer ich eintrete, eintreten werde ich zum Nutzen des Kranken, frei von jedem willkürlichen Unrecht und jeder Schädigung und den Werken der Lust an den Leibern von Frauen und Männern, Freien und Sklaven.

Versagensrate hoch

Die Versagensrate bei Metall-auf-Metall Prothesen (MoM) stieg steil an, nachdem vermehrt auf Prothesenmodellen mit einer Metall-auf-Metall Gleitpaarung und Großkugelkopfprothesen implantiert wurden. Viele mussten nach kurzer Zeit wieder ausgebaut werden.

Metall im Blut

Das Ausmaß der Belastung des Körpers mit Chrom und Kobalt, aber auch mit Titan und Molybdän, wird von Ärzten oft klein geredet oder gar ignoriert. Die Erfahrungen der Patienten mit einer MoM-Prothese, vor allem derjenigen mit einer fehlerhaften MoM-Hüftprothese, zeigen, dass ihr diffuses Krankheitsbild auf eine hohe Metallbelastung zurück geführt werden kann. Die Gesundheitseinschränkungen reichen von einer grundlegenden Verschlechterung des Allgemeinbefindens über Magen-, Darmproblemen, Versagen von Organen bis hin zu Allergien und Autoimmunerkrankungen oder chronischer Müdigkeit, Kopfschmerzen, Migräne, Schlafstörungen u.v.m..

Chrom, Kobalt und Titan begünstigen die Bildung von freien Radikalen. Freie Radikale sind Zwischenprodukte unseres Stoffwechsels, die ständig in jeder Zelle des menschlichen Körpers entstehen. 

Sie sind hochreaktive, sehr aggressive, chemische Sauerstoffmoleküle oder organische Verbindungen. Eine Häufung der Radikalen führt zu oxidativem Stress. Die Freien Radikale reagieren aber auch mit dem Zellkern und der Erbinformation (DNS). Das Ergebnis dieser Schädigungen sind beispielsweise Punktmutationen – das sind Veränderungen der Erbinformationen – und Enzymstörungen, die zu erheblichen Störungen der Zellfunktionen und damit der Stoffwechselprozesse führen (Quelle).

Oxidativer Stress

Oxidativer Stress ist ein Zustand des Stoffwechsels, bei dem ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Radikalfängern besteht. Freie Radikale sind Sauerstoff-Verbindungen, denen ein Elektron fehlt. Sie sind besonders reaktionsfreudig, da sie danach streben, ihr fehlendes Elektron zu ersetzen. Sie entreißen dazu anderen Molekülen Elektronen, was wiederum zur Bildung neuer freier Radikale führt. Bei einem Übermaß an aggressiven Sauerstoff-Verbindungen kann diese Kettenreaktion belastend auf den Organismus wirken. Die entstandene Dysbalance im Körper wird als oxidativer Stress bezeichnet (Quelle).

Weitreichende Auswirkungen

Schwermetalle weisen ein breites Wirkungsspektrum auf. Im Übermaß blockieren die Metall-Ionen zahlreiche physiologische Prozesse des Körpers: Schwermetalle binden aufgrund ihrer hohen Affinität zu Schwefel an Disulfid- und Sulfhydrylgruppen von Proteinen. Dies führt zu einer Veränderung der Proteinstruktur und somit vor allem zu einer Beeinträchtigung der Enzymfunktionen. Wichtige Stoffwechselprozesse werden blockiert. Die Strukturveränderung begünstigt darüber hinaus die Entstehung von Autoimmunerkrankungen. Schwermetalle schädigen Zellstrukturen vor allem des Immun- und Nervensystems. Sie blockieren zentrale Regulationsmechanismen. Schwermetalle inaktivieren das Entgiftungssystem durch Enzymhemmung. Sie fördern auf diese Weise die Bildung freier Radikale.

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